Herbstprojekt: Mantel nähen.

Ach ihr kennt das sicherlich…die supertollen Ideen in den Köpfen entpuppen sich schonmal in der Realität zu einer nervenzerrenden Zereißprobe. Klar, so ein Mantel will auch nicht mal eben genäht sein. Aber wenn alles fertig ist, nochmal Passänderungen vornehmen? Nöööö!

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In meinem Urlaub in Bosnien hatte ich in einem Stoffladen diesen schönen dunkelblauen Wollstoff entdeckt. Ich hatte schon zuvor die Idee, mir einen Mantel zu nähen. Nur das passende Schnittmuster fehlte mir noch.

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Ich hatte auch schon genaue Vorstellungen von meinem Mantel. Breiter Reverskragen mit einer Knopfleiste und lässigem Schnitt.

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So durchwühlte ich meine Schnittmustersammlungen, meine geliebten Zeitschriften, und musste immer wieder feststellen, dass ich zu wenig Stoff eingekauft hatte. Kennt ihr auch, oder?

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Dann habe ich endlich einen Schnitt gefunden, der mir gefiel. Ursprünglich ein Maximantel, den ich aber später gekürzt habe, weil er mir so einfach besser gefiel.

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Das figurbetonte Oberteil mit angereihtem Rockteil und coolem Stehkragen haben mich überzeugt, dieses Projekt anzugehen.

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Eine echte Herausforderung war das Einnähen der Ärmel. Nach der ersten Anprobe hatte ich Puffärmel und erstmal im Schnitt nachgeschaut, wie die im Original aussehen. Ich habe einige Male getrennt, um ihn schön sauber und faltenfrei hinzubekommen. Ich kann euch sagen, eine echte Geduldsprobe. Ich habe zwar nicht geheftet, dafür aber mit der größten Stichlänge zunächst genäht, um dann mögliche Fehler schneller zu korrigieren. So richtig sitzen wollte die Schulterpartie aber erst, als ich sie mit Volumenvlies unterlegt habe. Endlich hatte ich eine schöne Form!

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Das angereihte Rockteil wirkte mir zu massig, weil der Stoff dafür zu dick ist. Also habe ich an den vorderen Kanten gut 7cm weggenommen. Das hintere Rockteil habe ich so belassen, um ich Nachhinein festzustellen, dass mir dort auch zu viel Stoff ist. Grrr…

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Der vordere Abnäher gefällt mir ebenfalls nicht. Er sitzt einfach nicht gut und hinterlässt, wie ich finde, eine unschöne Beule. Vielleicht habe ich nicht gut genug gebügelt oder der Fehler liegt anderswo, aber ich bin echt versucht, mir einen Musterschnitt herzustellen, der auf meine Masse angepasst ist. Der müsste doch dann super variabel sein und würde gleichzeitig immer gut sitzen, oder?  Ich weiß, vielleicht wirke ich jetzt pingelig, aber wenn man soviel Arbeit reinsteckt, möchte frau nicht auch, dass er perfekt sitzt? Immerhin bin doch an der Entstehung direkt beteiligt und kann immer wieder ändern und an meine Figur anpassen. Das habe ich schon bei so vielen Schnitten gemacht, jetzt hätte ich echt Lust auf meinen individuellen Schnitt. Mein Einzelding-Muster sozusagen. 😉 Habt ihr euren schon oder könnt mir von euren Erfahrungen davon berichten?

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Was mir allerdings gut gefällt, sind die Verschlüsse am Mantel. Ursprünglich sind Haken-und Ösenverschlüsse dafür vorgesehen. Da mein Stoff unifarben ist und sonst keine besonderen Details hat, habe ich mich für diese Variante entschieden. Ich finde, sie fügen sich gut in den Look des Mantels ein und geben ihm dadurch die besondere Note.

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Ja und letztlich war das Einnähen des Futters ebenfalls eine große Herausforderung. Dank einiger Videos im Netz habe ich nicht aufgegeben. Und klar, der Mantel wird sicherlich nicht im Schrank versauern, so schrecklich finde ich ihn auch wieder nicht. Ich kann ihn mir gut zu Kleidern vorstellen und werde ihn kombiniert sicherlich hier auf dem Blog das eine oder andere Mal nochmal zeigen.

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Außerdem bin ich natürlich stolz darauf, wieder über mich hinausgewachsen zu sein und mich neuen Herausforderungen gestellt zu haben und den Mantel, den ich genäht habe, zu tragen!

Ich hüpfe jetzt zu RUMS und wüsche euch noch eine schöne Woche.

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Liebe Grüße aus dem Pott

Bianca

Schnittmuster: Burdastyle 10/2013, Nr. 130

Mantelverschlüsse: Nähkiste Oberhausen

Stoff: Wollstoff aus Bosnien-Herzegowina

Futter: Stoffmarkt

 

 

8 Kommentare

  1. Wow, der Mantel ist toll! Darauf kannst Du absolut zu Recht stolz sein. Die Verschlüsse sind ein schönes Detail und die kürzere Länge steht Dir sehr gut.
    Ich finde an meinen Kleidern auch oft noch Passformfehler und andere Kleinigkeiten, die ich „beim nächsten Mal“ korrigieren will. Allerdings gibt es dann selten ein nächstes Mal, weil mich schon wieder ein neuer Schnitt anlacht. Aber so ein Musterschnitt ist eigentlich eine gute Sache. Da würde ich mich auch über Erfahrungsberichte freuen.
    Schöne Grüße
    Christine

  2. Der Mantel ist einsame Spitze! So elegant und trotzdem verspielt. Einfach toll!
    Liebe Grüße von Clara

  3. Danke liebe Christine für diesen netten Kommentar. Bei mir ist es genauso, außer ein paar Basicschnitte nähe ich eigentlich nie einen Schnitt zweimal. Neue Dinge auszuprobieren finde ich einfach spannend! Aber so ein individueller Schnitt könnte man doch auch sicherlich gut gebrauchen, wenn man neue Schnitte näht, um vielleicht im vorhinein schon die Änderung zu machen. Ich werde das sicherlich ausprobieren und davon berichten.
    Liebe Grüße Bianca

  4. Lieben Dank Clara, genau die Attribute getroffen, die ich so mag. 😉
    Liebe Grüße zurück Bianca

  5. Sonja Grünewald

    Hallo nochmal…

    liebe Bianca, ich empfehle Dir für einfache Maßschneiderei das Lutterloh- System. Gerne leihe ich Dir meines aus. Ich nehme die XL- Variante (noch!!!), daher kannst Du das“ Kleine- Grössen“- Set gerne in Ruhe ausprobieren.
    Vor allem sind die Schnittbögen- korrekt „punktiert“- auf Folie superschnell fertiggestellt. Ich ändere hier und da stark taillierte Oberteile immer ab, und Du wirst sehen, dass schon die Anordnung der Schnittmuster Änderungen spielerisch erlaubt.
    Bei Interesse lege doch Deine Tel.- Nr. in Bellanas Fach in der „Fischgruppe“. Ihr Motiv auf ihrem Fleckchen Erde dort ist ein rosa Kleidchen. Meine Tochter halt.
    Liebe Grüße,

    Sonja

  6. Hey Sonia, da habe ich auf jeden Fall Interesse. Das klingt spannend und würde ich gern mal ausprobieren.
    Lieben Dank für das Angebot!
    Und liebe Grüße zurück

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